Dakka, Pselchis
Beim antiken Pselchis, das zwischen Beit el-Wali und Wadi el-Sebu'a liegt, wurde an Stelle eines kleineren Tempels der 18. Dynastie unter dem Äthiopenkönig Akamani (griechisch Ergamenes) ein einräumiger Schrein für Thot vom Pnubs (Paotnuphis) mit ungewöhnlicher Nord-Süd-Orientierung errichtet. Ptolemäus IX. Euergetes II. fügte Vorraum und Pronaos mit zwei Säulen in antis an. Unter Augustus und Tiberius wurde die Anlage nach hinten durch ein zweites Sanktuar erweitert und mit innerer und äußerer Umfassungsmauer mit großem Pylon umgeben. Das Sanktuar enthält einen Granitnaos. Gau sah noch bedeutende Reste der den Tempel umgebenden Ziegelbauten ähnlich dem Ramesseum in Theben. Bei der Verlegung des Tempel im Zuge des UNESCO-Projektes (1961 - 1968) nach Wadi es Sebu'a wurden verbaute Blöcke von Thutmosis III., Sethos I. und Merenptha entdeckt, die von einem Vorgängerbau oder aus Kubban stammen.
Literatur: D. Arnold, Die Tempel Ägyptens (Zürich 1996); Gau, Antiquités, Taf. 33-36; Günther Roeder, Der Tempel von Dakka (Kairo 1930); E. Bresciani, Dakka, in: LÄ 1988; Hein, Ramessidische Bautätigkeiten, 11-12.
[Abb. N69] Der Tempel mit seinem Pylon aus der römischen Zeit
[Abb. N70 & N70a] Torbogen mit den Kartuschen von Ptolemäer Königen. Wenn sie mit der Maus über das Bild fahren, erfahren sie welcher Namen hinter der Kartusche steckt. Bemerkenswert ist unter anderem der Horusname von Ptolemaios IV.
Danke an meine Kollegin Martina Jüttner für das Foto des Türbogens. Danke auch an Ursula Selzer und Christian Wrana für Informationen zu den Hieroglyphen.